Samstag, 2. Januar 2016

Pozzuoli, Tag 3, 2. Januar 2016

Jan:
Eigentlich wollten wir heute nach Neapel fahren und uns dort die Stadt ein wenig anschauen oder doch nach Ischia mit der Fähre? Da wir aber noch nicht alles in Pozzuoli gesehen hatten was uns interessant erschien, blieben wir hier und gingen gleich nach dem Frühstück hinunter in die Stadt. Unser erstes Ziel war das flavische Amphietheater. Dieses liegt gleich hinter dem Bahnhof und ist noch vollständig erhalten. Konzipiert war es mal für 20.000 Zuschauer, jetzt wurde auf dem Rund aus Stein eine kleine Holztribüne errichtet. Ich schätze mal das dort gelegentlich Theater oder Konzerte in der einmaligen Kulisse veranstaltet werden. Es ist einmal möglich in den Gewölben herumzulaufen oder man kann sich die Arena von der Innenfläche anschauen.




Ein Blick von oben in das Stadion ist nicht möglich, alle Treppen dorthin sind gesperrt. Keine Ahnung wie mir doch das schöne Übersichtsbild gelungen ist :-)


Die zweite sehr alte Sehenswürdigkeit liegt weiter unten nicht weit entfernt vom Hafen. Es handelt sich um eine alte Markthalle (Macellum). Nach der Ausgrabung wurde diese irrtümlicherweise für einen Tempel gehalten denn man fand dort eine Statur von Serapis, deswegen auch Tempel des Serapis genannt.


Die zweite interessante Sache sind die Muschelanlagerungen an den Säulen der Halle. Diese befinden sich in heute in ca. 3 Metern Höhe, müssen ja aber mal soweit im Wasser gestanden haben. Ein direktes Zeugnis für das extreme auf- und abbewegen der ganzen Gegend im Laufe der Zeit durch das Magma im Untergrund.


Pozzuoli, Tag 2, 1. Januar 2016

Jan:
2016 ... Erstmal allen ein gesundes und reisereiches Jahr. Wir sind schon gespannt was uns alles erwartet. Der eine oder andere Flug ist auch schon gebucht.

Schon gestern hatten wir das Frühstück zu 10 Uhr gewünscht, schließlich gibt es hier so viel zu entdecken. Es gab ein ordentliches italienisches Frühstück mit Küchlein, Cornetto, Joghurt, Café und Saft. Dann packten wir die Sachen und auf dem Hof trafen wir Santina. Sie wünschte uns ein gesundes Neues und wollte gleich wissen, wie es uns gestern gefallen hat. Sie hatte uns ja dort den Tisch organisiert. Sehr erleichtert war sie, als wir begeistert vom gestrigen Abend erzählten. Dann fragte sie noch wie die Nacht war und das Frühstück und was wir heute geplant hätten. Wir wollten uns den Vulkan Solfatara ansehen und fragten sie nach dem Weg. Da lachte sie auf und sagte wir stehen schon darauf. Tatsächlich mussten wir nur hinter der Villa durch ein Tor laufen, 7€ Eintritt zahlen und waren schon da.


Der Krater hat einen Durchmesser von 700m zur Stadt hin offen (da steht unsere Villa). Wir liefen einmal im Kreis den Kraterrand entlang. Es roch nach Schwefel und überall dampfte, gluckerte oder zischte es aus dem Untergrund.


Das Innere des Kraters war mit fast weißem Material bedeckt, sah aus wie auf dem Mond, sehr beeindruckend, außerirdisch.


Die ganze Gegend hier schwimmt auf einem Magmakissen und hebt und senkt sich um 10 Meter im Maximum, manchmal 2 Meter in 2 Jahren.
Schwefeldampf macht hungrig und so beschlossen wir den Hang hinunter durch die Stadt zur Strandpromenade zu laufen.



Dem Hunger geschuldet betraten wir gleich die erst Pizzeria auf der Promenade. Anscheinend eine gute Wahl, wie ein Staubsauger zog die Pizzeria Pizzalo jeden hinein der in Sichtweite war. Ich bestellte Pizza Chef und die scharfe Tini natürlich Pizza Diavola.


Die Pizza war ein Traum. Sollte ich das Pizza essen in Deutschland doch aufgeben?

Tini:
Dazu tranken wir eine Flasche Rotwein für 8 Euro und eine große Flasche Wasser für 2 Euro. Manchmal frage ich mich, warum das in Deutschland nicht möglich ist. Anschließend sind wir die Promenade am Meer von Pozzuoli einmal hoch und runter spaziert und im Hafen einen kurzen Stop für ein Sprizz eingelegt.





Plötzlich kam die Sonne heraus und wollte uns einen schönen Sonnenuntergang zum Abschluss eines schönen Tages schenken.






Freitag, 1. Januar 2016

Pozzuoli, Tag 1, Silvester 2015

Jan:
Seit wir einmal ohne Berlin Silvester gefeiert haben, zieht es uns immer zum Jahreswechsel hinaus in die Welt. Nicht weit weg, am liebsten aber in südliche Gefilde. So ergatterten wir uns schon im September günstige Flüge nach Neapel in Italien.


Eine Unterkunft mit Airbnb zu finden war ja sicher nicht schwer. So richtig was tolles wollte sich dann aber dort nicht finden lassen, jedoch in Pozzuoli einem Fischerstädtchen vor den Toren Neapels.
Pozzuoli? Nie gehört! Die Recherche ergab: kleine Stadt am Meer, direkter Metroanschluss von Neapel, Fähren nach Ischia und Procide, altes Amphitheater mit 20.000 Plätzen, fast 300 Restaurants, aktiver Vulkan im Ort, Sophia Loren wuchs hier auf...
Was will man mehr!
So sind wir also ins Car2Go gehopst und nach Schönefeld gedüst. Ganz schön knapp mit der Zeit, aber irgendwie mit rennen und zügiger Sicherheitskontrolle, erreichten wir noch rechtzeitig die Durchsage, dass der Flieger zwei Stunden Verspätung hat.
Eigentlich ja auch nicht so wild, aber wir wollten doch wenigstens den Sonnenuntergang von unserer kleinen Terrasse erleben.


Vom Flughafen nahmen wir den Alibus zum Hauptbahnhof und von da die Metrolinie 2 direkt nach Pozzuoli  (zusammen 4€). Am Hauptbahnhof wurde schon klar, dass es mit dem Sonnenuntergang knapp wird. Wir erlebten diesen dann im Tunnel der M2, wie romantisch.


Egal, in Pozzuoli  ausgestiegen verliebten wir uns gleich in den kleinen Ort. Oben am Hang, 10min vom Bahnhof gelegen, entdeckten wir auch schnell unsere Villa Dumbolo (pro Nacht 90,00 Euro inkl. Frühstück) und wurden herzlich von Santina, unserer Gastgeberin, empfangen.


Tini:
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft machten wir noch in einem kleinen Kiosk halt und kauften 2 Flaschen Rotwein zum stolzen Preis von 3,00 Euro für beide ein, hihi.
Ohne Etikett...hier ist die Welt noch in Ordnung!


Was für ein Blick eröffnete sich uns als wir auf die Terrasse unseres Zimmers traten...wow.
Vor uns liegt die gesamte Bucht von Pozzuoli und im Hintergrund sieht man die Umrisse von Ischia. In diesem Moment begreife ich, das die Zeit zu kurz sein wird die uns zur Verfügung steht. Aber jetzt wird erstmal Silvester gefeiert. Santina hat uns einen Tisch für 20.30 Uhr im Restaurant Morso am Platz der Republik reserviert (das Restaurant hat leider keine Internetseite, daher nenne ich die Adresse an dieser Stelle: Corso della Repubblica 75/79, 80078 Pozzuoli).


Ein kleiner Fußmarsch von 20 min hinunter in die Stadt und schon waren wir dort. Man hat uns sehr herzlich empfangen und zu unserem Tisch gebracht. Auf dem Resserviert-Schild stand doch tatsächlich "2 Tedeschi"...ich lach mich schlapp. Der Abend fing also schon gut an. Wir wussten nicht was uns erwarten würde also ließen wir uns überraschen. Auf dem Tisch lag eine kleine Papierrolle, welche dann doch auf italienisch Preis gab, was wir kulinarisch zu erwarten hatten...ojeh, wie sollten wir das bloß alles essen?
Als Appetitanreger (haha) gab es ein gefülltes kleines Ricottahörnchen und ein Glas Prosecco. Anschließend ging es weiter mit einer Auswahl von verschiedensten Meerestieren, wie Tintenfisch, Shrimps, Meeresfrüchte und Thunfischtartar.


Dazu kam dann auch noch ein Teller Carpaccio mit Parmesan und Ruccola.


Der nächste Gang (primi piatti) sollte dann Ravioli mit Trüffel sein, sehr lecker, aber ich war eigentlich schon nach der Vorspeise satt.


Und plötzlich kam der nächste Teller, nochmal Pasta, aber diesmal mit Meeresfrüchten, wir sind hier wohlgemerkt immer noch bei primi piatti. Zwischen den Gängen wurden wir immer wieder unterhalten von den 2 italienischen Entertainern dieses Abends, mit Musikratespielen oder Karaoke oder oder. Wir würden wunderbar integriert und selbst Jan konnte 2 Punkte für Deutschland ergattern bei Musiktitel erraten, juchhu.
Schließlich ging es weiter mit dem Hauptgang (secundo piatti), ein Rinderfilet mit Kartoffel und Maronensauce und Fischfilet mit Ratatouille.


Ich weiß nicht wo Jan all das Essen im Magen verteilt hat, aber ich musste die Hälfte immer auf dem Teller zurücklassen...
Bezahlt haben wir pro Person 75 Euro, inkl. Prosecco, Wein, Wasser, Grappa und Café

Jan:
Hat ja geschmeckt alles, der Hit war für mich das Rinderfilet, achja und die Trüffel Ravioli und der angemachte Tintenfisch und ...
Mit Essen und Unterhaltung war es Ruckzuck Mitternacht, das Dessert, Schoko-Pannacotta, wurde sogar ins neue Jahr verschoben. Punkt 12 standen dann alle auf der Piazza auf der eine Bühne aufgebaut war und wie in Italien üblich, ein DJ die Stimmung aufheizte (rechts und links von ihm tanzten zwei Mädchen, die anscheinend ihre Röcke vergessen hatten).



Der Countdown wurde runtergezählt und dann lagen sich alle in den Armen, der Prosecco floss in Strömen. Die tolle Stimmung wurde von etwas Feuerwerk umrahmt, wunderschön.
Anschließend tanzten wir alle noch ein paar Runden und gingen dann glücklich heim.
Der Start ins 2016 war schon mal unschlagbar!